02. Januar 2023
Zwei Gehörlosenlehrerinnen aus Kirgisistan hospitierten am Reha-Zentrum CIC Rhein Main
Die Lehnhardt Stiftung erhielt Fördermittel von der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) im Programm „Klinikpartnerschaften“ für ihr erstes (von nunmehr drei) Projekten.
(Larisa Kovaleva und Anastasia Naimanova / Foto: Lenhardt-Stiftung)
Im Rahmen des Projekts „Cochlea-Implantation und Langzeitförderung für gehörlose Kinder“ kamen Anastasia Naimanova und Larisa Kovaleva zur Hospitation an in das CIC Rhein-Main in Friedberg nach Deutschland.
Hier sind ihre Eindrücke:
„Yvonne Seebens, Gunther Haschker und das gesamte Team haben uns herzlich empfangen und intensive und hochinteressante 12 Schulungstage organisiert. Wir wurden in die Struktur des CIC eingeführt und erhielten wertvolle Informationen zum Dokumentationsmanagement, das die Grundlage für die Interaktionen des Zentrums mit Patienten und Eltern sowie mit anderen Zentren und Kliniken darstellt.
Für jedes Kind sind Einzel- und / oder Gruppensitzungen geplant, einschließlich HNO-ärztlicher Untersuchung, Hörtests, technischer Überprüfung und Anpassung von Sprachprozessoren sowie Elternberatung. Wir besuchten Einzel- und Gruppenunterricht, Musikunterricht und Unterricht zur Entwicklung psychomotorischer Fähigkeiten.
Unterricht für einen russischsprachigen Jungen als praktische Arbeit
Um unsere pädagogischen Fähigkeiten zu verbessern und unser, in der ersten Woche erworbenes, theoretisches Wissen zu vertiefen, wurde uns angeboten, einem Jungen aus einer russischsprachigen Familie Unterricht zu geben, gefolgt von einer Videoanalyse, die sehr hilfreich war.
Marte Meo
Die Arbeit mit den Eltern steht im Mittelpunkt des CIC. Fragebögen werden ausgefüllt, um die Dynamik der kindlichen Entwicklung und die Erwartungen der Eltern widerzuspiegeln. Sie kommen mehrmals im Jahr und profitieren davon, miteinander zu kommunizieren, Erfahrungen auszutauschen und sich so gegenseitig zu unterstützen. Wir haben uns mit der Methode Marte Meo vertraut gemacht, die sich auf die Stärkung der Eltern-Kind-Beziehungen und die Entwicklung der Fähigkeiten der Eltern im Rahmen der Erziehungshilfe für das Kind konzentriert. Marte Meo bedeutet „aus eigener Kraft“. Die Begründerin dieser Methode – Maria Aarts – ist davon überzeugt, dass in jedem Elternteil ein erhebliches positives Potenzial für die Entwicklung seines Kindes steckt. Videos ermöglichen es, die Interaktion zwischen Erwachsenen und Kindern zu analysieren, positive Aspekte zu erkennen und zu verbessern.
Natürlicher hörgerichteter Ansatz und Auditiv-Verbale Therapie
Wir lernten die Konzepte des natürlichen hörgerichteten Ansatzes und der der Auditiv-Verbalen Therapie kennen und diskutierten über die Möglichkeiten zur Förderung der „Theory of Mind“. Wir trafen uns mit Vertretern des Elternvereins „Kleine Lauscher“ und ließen uns von ihren dynamischen Aktivitäten und ihrer gegenseitigen Hilfe inspirieren. Wir besuchten eine Schule für schwerhörige Kinder und lernten Frühförderprogramme kennen.
Treffen mit Vertretern von Cochlear und Med-El
Vertreter der Firmen Cochlear und Med-El präsentierten uns ihre neuen Produkte und deren Nutzen für CI-Träger. Sie wollten von uns hören, mit welchen Schwierigkeiten CI-Träger in unserem Land konfrontiert sind und ob in Kirgisistan in naher Zukunft ein staatliches CI-Programm etabliert wird. Volles Vertrauen und Zusammenarbeit ist die Grundlage aller Arbeit, die im CIC geleistet wird. Alle Mitglieder sind offen für den Dialog und bereit, verschiedene Methoden zu diskutieren, um die Qualität der Bildung für gehörlose und schwerhörige Kinder zu verbessern.
(Larisa Kovaleva, Dr.Monika Lehnhardt-Goriany (Vorsitzende der Lehnhardt Stiftung), Liubov Wolowik (Vorstand Lehnhardt Stiftung), Anastasia Naimanova (von links) / Foto: Lehnhardt-Stiftung)
Anastasia Naimanova und Dr. Monika Lehnhardt-Goriany
Weitere Informationen:
Zurück