10. September 2020

Gehörloser Medizinstudent der Universität Mainz geehrt

Simon Heizmann (27), der an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Medizin studiert, ist der Gewinner des Cochlear Graeme Clark Stipendiums 2020. Mit dem Stipendium ehrt Cochlear, Weltmarktführer für Hörimplantate, seit mittlerweile 18 Jahren hörgeschädigte Studierende, die mit einem Cochlear™ Nucleus® Cochlea-Implantat (CI) System hören und gute Studienleistungen sowie gesellschaftliches Engagement vorweisen können. Simon Heizmann, der gerade sein Praktisches Jahr absolviert, kam mit einer an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit zur Welt und wuchs seit frühester Kindheit mit Cochlea-Implantaten auf.

Taub sein und trotzdem hören? – Mehr als 40 Jahre ist es her, dass der australische Medizin-Professor Graeme Clark (85) erstmals erfolgreich einen Patienten mit einem mehrkanaligen Cochlea-Implantat versorgte. Vier Jahre darauf passte der Gründer des Instituts für HNO-Heilkunde an der Universität Melbourne erstmalig ein Nucleus® Cochlea-Implantat an, das bald darauf auch in Deutschland zahlreichen spätertaubten Patienten zu einem neuen Hören verhalf. Allein hierzulande ermöglicht die Versorgung mit dem Cochlea-Implantat inzwischen mehr als 50.000 Kindern und Erwachsenen ein Leben in der Welt des Hörens und der Lautsprache.

Um die wegweisende Entwicklungsarbeit Graeme Clarks zu würdigen, verleiht Cochlear seit 2002 alljährlich das Cochlear Graeme Clark Stipendium. Mit ihm werden junge Nucleus® Cochlea-Implantat-Träger geehrt, die sich mit sehr guten Studienergebnissen sowie mit besonderem gesellschaftlichem Engagement hervorgetan haben. Auch in diesem Jahr gab es viele Bewerberinnen und Bewerber, die es der unabhängigen Jury schwer machten, eine Entscheidung zu fällen. Die Wahl fiel schließlich auf den 27-jährigen Simon Heizmann. Nach erfolgreichem Abitur und einem Auslandsjahr absolviert der junge Mann derzeit ein Medizinstudium an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Darüber hinaus engagiert sich Simon Heizmann vielfältig. So ist er u. a. Botschafter für den Verein „Taube Kinder lernen hören“, er arbeitete ehrenamtlich in der medizinischen Flüchtlingshilfe sowie in einem Krankenhaus in Nicaragua.

Simon Heizmann: „Das CI ermöglicht mir, meine Ziele ohne größere Barrieren zu verfolgen.“
Auf die Frage, was das Cochlea-Implantat für sein Leben bedeutet, entgegnet Simon Heizmann: „In meinem Alltag vergesse ich sehr oft, dass ich Hörimplantate trage. Ich denke, schon das zeigt gut, was sie für mich sind. Ich kann recht selbstverständlich hören, obwohl das für mich gar nicht so selbstverständlich ist. Das CI ermöglicht mir, meine Ziele ohne größere Barrieren zu verfolgen. Ein Leben ohne CI könnte ich mir nur schwer vorstellen.“

Die Übergabe des Cochlear Graeme Clark Stipendiums 2020 an Simon Heizmann erfolgte vor wenigen Tagen an seinem Studienort Mainz. Die ursprünglich geplante Stipendienfeier in der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Freiburg musste aufgrund von COVID-19 in diesem Jahr leider entfallen. In der renommierten CI-Klinik war auch Simon Heizmann im Alter von zwei Jahren mit seinem ersten Cochlea-Implantat versorgt worden, 2017 folgte eine weitere CI-Implantation auf dem anderen Ohr.

Gehörloser Medizinstudent der Universität Mainz geehrt – Simon Heizmann (li.) erhält von Jessica Wolter (re.), Account Manager Clinics von Cochlear Deutschland, das Cochlear™ Graeme Clark Stipendium 2020.
Foto: Cochlear


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