28. Februar 2017

Jecke Öhrcher - Alaaf

Nach einigem Bangen angesichts des vorausgesagten Regens hörte und sah man auch am Karnevalssonntag 2017 wieder die ‚Jecken Öhrcher’ fröhlich „Kölle Alaaf - Jecke Öhrcher Alaaf - Kölle Alaaf!“- rufen und dazu gebärden - ganz im Trockenen, wie der Kölner es an Karneval am liebsten hat.

Bereits zum zweiten Man nahm der Förderverein für Menschen mit und ohne Hörschädigung mit einem eigenen Wagen am traditionellen Kölner Schull- und Veedelszoch teil.  Und immer wenn das allseits bekannte „Trömmelche“ ertönte, wurde das Kamelle werfen eingestellt und zum Lied gebärdet.
Mit unserem kleinen „Chor“ hatten wir bereits bei der Mitsing-Veranstaltung „Loss mer singe“ in der Traditionskneipe Oma Kleinmann dem begeisterten Publikum gezeigt, dass man auch zu allseits bekannten Karnevalsliedern gebärden kann. Hier kam besonders das Lied „Viva Colonia“ gut an und so sparte das begeisterte Publikum nicht an Lob für die kleinen und großen hörenden und schwerhörigen „Sänger“.

Auch in diesem Jahr sollte das Thema „Hören“ in unserem Motto nicht fehlen. Dank viel ehrenamtlichen Engagements wurde unser Festwagen kurzerhand in eine ferne Galaxie verwandelt, in der der kleine Prinz zu Hause ist und so war das Motto schnell klar: „man hört nur mit dem Herzen gut, egal auf welche Art man´s tut“. Die Kostüme der Fußgruppe waren traditionell in den Kölner Farben rut und wiess gehalten und mit einem großen Herzen verziert. Das Herzstück des Kostüms bildete jedoch der Planetenhut, welcher mit viel Liebe zum Detail von jedem Träger selbst kreiert wurde. Selbst die Rose des kleinen Prinzen war bei genauem Hinsehen auf dem einen oder anderen Hut zu finden.

Als der Höhepunkt der diesjährigen Session endlich da war, trafen die ersten Öhrcher und Helfer bereits um acht Uhr am Aufstellungsort ein, um den Fest- und Baggagewagen vorzubereiten. Um 10.30 Uhr war die Gruppe dann komplett anwesend und es hieß schminken im Akkord: Vereinslogo auf die eine Wange, Planeten auf die anderen! Dank der Erfahrungen des letzten Jahres, waren wir diesmal schon so gut geübt, dass alle rechtzeitig fertig wurden und sogar noch Zeit für einen Berliner blieb bis es endlich losging.

Ob jung oder alt, mit oder ohne Hörschädigung - auch in diesem Jahr waren alle mit Begeisterung dabei und kamen glücklich in der Mohrenstraße, dem Ende des Zuges, an. Auch diejenigen, die zum ersten Mal dabei waren, hatten am Ende ein erschöpftes, aber großes Lächeln im Gesicht.

Getreu dem Motto „nach dem Karneval, ist vor dem Karneval“ sind die nächsten Auftritte und Termine bereits geplant. Wir freuen uns schon heute auf einen gemeinsamen Auftritt mit dem Gehörlosenchor der Gemeinde St. Georg im Sommer, einen Auftritt auf dem „kleinsten Weihnachtsmarkt von Köln“ der KG Ponyhof und noch die ein oder andere Aktion und natürlich das Entwerfen und Gestalten der neuen Kostüme. Ebenso soll die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr ein wenig in den Fokus gerückt werden um in unserer Stadt über das Thema Hörschädigung zu informieren und aufzuklären. Jeder der bereits heute mehr über unseren Verein und unsere „jeckes Treiben“ erfahren möchte, ist herzlich dazu eingeladen sich auf unserer Website www.jecke-oehrcher.de umzuschauen oder sich auch direkt bei uns unter info@jecke-oehrcher.koeln zu melden - wir freuen uns!

Katrin Kral, Jennifer Diehl-López

Fotos: Kay-Uwe Fischer (gekennzeichnet) und Peter Strobel

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