14.März 2023

„Anforderungen mehr als erfüllt“

Im November 2022 erhielt das Hörzentrum Düsseldorf die Anerkennung als CI versorgende Einrichtung (CIVE).

(c) Wiebke van Treek

Das Hörzentrum

Für eine erfüllende Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft ist für viele Menschen ein guter Hörsinn eine sehr wichtige Voraussetzung. Um eine individuelle Betreuung von Menschen mit Hörstörungen im Raum Düsseldorf zu gewährleisten, gründete die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universitätsklinik Düsseldorf (UKD) 2007 das Hörzentrum. Es ist fest eingebettet in das gesamte Leistungsspektrum der Universitätsmedizin. Das Zentrum verfügt über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern aus Medizin, Therapie und Audiologie. Sein Angebot richtet sich hauptsächlich an hochgradig schwerhörige Personen aller Altersgruppen, die von einer operativen hörprothetischen Versorgung (z. B. Cochlea-Implantate (CI), aktive Mittelohrimplantate, knochenverankerte Hörsysteme, ABI) profitieren können. Ein Tätigkeitsschwerpunkt ist die Begleitung von Patientinnen und Patienten mit Cochlea-Implantaten – von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zur langjährigen CI-Hörrehabilitation. Seit April 2021 geschieht dies in neu geschaffenen Räumlichkeiten auf dem UKD- Campus.

Ganzheitliche und lebenslange Nachsorge

Die therapeutische Arbeit mit den Patientinnen und Patienten beruht auf den Prinzipien der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). Die Sichtweise im Sinne der ICF ermöglicht es, die verschiedenen Situationen innerhalb der Rehabilitation und im Alltag der CI-Tragenden ganzheitlich, ressourcenorientiert und umfassend wahrzunehmen. Die deutschsprachige Version der ICF steht auf der Webseite des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) beziehungsweise des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte kostenlos zum Download zur Verfügung. 

Die Nachsorge der mit einem CI versorgten Patienten richtet sich im Hörzentrum Düsseldorf nach neuesten Erkenntnissen und Vorgaben der Leitlinie „Cochlea-Implantat Versorgung“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), Register-Nr. 017/071 und Weißbuch Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung (Überarbeitete 2. Auflage, 2021, erstellt durch das Präsidium der DGHNO-KHC).

Die Systeme müssen im Klinikalltag praktikabel sein

Bereits im November 2021 erhielt das Hörzentrum von der Firma ClarCert eine sogenannte „Offsite-Fachzertifizierung“ als CIVE. Anschließend waren die Mitarbeitenden des Hörzentrums rund ein Jahr damit beschäftigt, neben der alltäglichen klinisch-rehabilitativen Arbeit ein Qualitätsmanagementsystem umzusetzen und zu etablieren. Eine Sache war dem Team dabei überaus wichtig: Sowohl die überarbeiteten alten Strukturen als auch die neu eingeführten Strukturen müssen im klinischen Alltag umsetzbar und praktikabel sein. Denn ein Qualitätsmanagementsystem macht nur Sinn, wenn die Ziele für die Mitarbeitenden sinnvoll sind und sie das System im Arbeitsalltag als hilfreich empfinden. 

Die Ergebnisse übertrafen die Anforderungen

Am 30.11.2022 fand der erste Begehungsaudit statt. Auditorin war Frau Prof. Dr. med. Susan Arndt, geschäftsführende Oberärztin und stellvertretende Sektionsleiterin des Implant Centrums Freiburg (ICF). Nach einer einführenden Präsentation in die Arbeit des Hörzentrums verbrachte sie den restlichen Tag in den Räumlichkeiten des Hörzentrums und der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Der ärztliche Leiter des Hörzentrums und stellvertretende Klinikdirektor Prof. Dr. med. Thomas Klenzner und die für das Qualitätsmanagement zuständigen Mitarbeiterinnen des Hörzentrums, Wiebke van Treeck (Dipl.-Heilpädagogin und therapeutische Leitung) und Susann Thyson (Lehr- und Forschungslogopädin M.Sc.), begleiteten sie.

Am Ende des Audits erteilte die Firma ClarCert dem Hörzentrum Düsseldorf die Zertifizierung als CIVE. Die präsentierten Ergebnisse erfüllten die Anforderungen einer Fachzertifizierung im Bereich der CI-Versorgung nicht nur vollumfänglich, sie übertrafen sie sogar. Eine besondere Anerkennung für das Team des Hörzentrums war der Besuch des ärztlichen Direktors der UKD, Prof. Dr. Frank Schneider, der die Auditorin ebenfalls herzlich begrüßte und die Bedeutung des Hörzentrums für die Universitätsklinik und die Region hervorhob.

Das Team des Hörzentrums fühlt sich der Einhaltung der Qualitätsstandards auch in Zukunft verpflichtet und dankt allen internen und externen Kollegen und nicht zuletzt den Patienten herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen.

Wiebke van Treeck, Therapeutische Leitung und Dipl.-Heilpädagogin, Hörgeschädigtenpädagogik

Fotos: Wiebke van Treeck

(c) Wiebke van Treek

Wiebke van Treeck, geboren am 23. Juli 1971 in Düsseldorf, Studium der Diplom-Heilpädagogik, Fachrichtungen Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik, Universität zu Köln. Seit 2007 Klinik für HNO-Heilkunde der UKD, Mitgestaltung beim Aufbau des CI-Bereiches unter der ärztlichen Leitung von Prof. Dr. med. Klenzner. Therapeutische Leitung des Hörzentrums sowie Qualitätsmanagementbeauftragte. Das Hörzentrum Düsseldorf ist unter anderem Mitglied im ACIR e. V. und fachzertifizierte CIVE.

Lesen Sie mehr zur Zertifizierung durch die HNO-Fachgesellschaft.


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