4. Juli 2018

„Der Ziellose erleidet sein Schicksal - der Zielbewusste gestaltet es"

Thomas M. Haase berichtet über den Med-el-Technik-Workshop für SHG-Leiter und Leiter von Vereinen im DSB.

„Der Ziellose erleidet sein Schicksal - der Zielbewusste gestaltet es." Warum habe ich dieses Zitat von Immanuel Kant (1724 – 1804) voran gesetzt? Es beschreibt genau unser Bestreben, durch Fortbildungen etc. dem Betroffenen und Interessierten, dienend gerecht zu werden, und das können wir nur, wenn wir unsere ehrenamtliche Tätigkeit....

Von 04. bis 05. Mai 2018 trafen wir uns in Berg, am Starnberger See. Es wurden sehr anstrengende Tage; sie waren nicht vergnügungssteuerpflichtig. Das Team um Anita Zeidler von Med-el war besten vorbereitet, die Vorträge waren sehr übersichtlich strukturiert. Die Zeit war wie immer fast zu kurz. Es hat sich gelohnt und wir wurden sehr reich mit Informationen eingedeckt. Es bedarf einigerZeit, um all das zu verarbeiten. Denn die verantwortlichen Referenten wollten keine reine Vortragsveranstaltung, sondern wollten, das genug Raum für Austausch und intensive Diskussionen gegeben wird.

Daher will ich hier nur das wichtigste umreißen. Natürlich weiß man, dass die Technik voran schreitet und man denkt oft: schön, wieder eine Fortbildung - und ist dann doch oft überrascht, wie viel sich wieder weiter entwickelt hat.

Schwerpunktmäßig wurde auf die Praxisfähigkeit im Alltag hin gearbeitet. Denn dies ist für uns sehr wichtig. Was nützt uns das beste CI, wenn wir nicht die Zubehörteile einfach, ohne großen Aufwand nutzen können. Wenn ich an die früheren Zubehörteile denke, bin ich richtig froh, dass vieles leichter und einfacher zu bedienen ist.

Die Teilnehmer haben eine komplette Mitschrift der Schriftdolmetscher erhalten. Beim Nachlesen war ich richtig überwältigt, wie viele Informationen wir erhalten haben, wie intensiv es uns vermittelt wurde.

In den Tagen, ja Stunden hatten wir viel Gelegenheit zu Gesprächen. Unser Wissen zu vertiefen und vor allem voneinander zu lernen. Das war sehr wichtig, denn so hatten wir die Gelegenheit, Erfahrungen, Erwartungen und Hoffnungen auszutauschen.

Einen wichtigen Punkt möchte ich hervorheben: Es wurde sehr intensiv darüber diskutiert, „was hältst Du von Akustikern, die dein CI einstellen?“ Also: Es wurde festgestellt, dass nur der "Service & Care Partner“ Reparaturen usw., auch Anpassungen vornehmen und Upgrades durchführen darf. Dafür muss er Fortbildungen besuchen und erhält dann von Med-el eine Lizenz, die befristet ist und durch weitere Schulungen verlängert wird. Wobei die Nachsorge den Kliniken vorbehalten bleibt.

Wenn man an Audioprozessoren die Einstellungen verändern möchte, darf das ein Hörakustiker nicht. Die medizinische Leistung obliegt den Ärzten. Sofern die Klinik die Anpassung erlaubt, was Med-el schriftlich vorliegen muss, darf der Hörakustiker die Nachsorge vornehmen. Es gibt zwei Voraussetzungen: 1. muss die Erlaubnis des Patienten der Klinik vorliegen, 2. müssen die Akustiker die Schulung absolviert haben. Im Servicebereich ist das nicht nötig.

Der bayerische Abend zum Abschluss hat wieder gezeigt, dass wir alle eine richtige Familie sind. Ich habe im Anschluss der Veranstaltung noch das Kloster Andechs besucht, wo ich mit Volksmusikanten, aktiv, instrumental mitgewirkt habe – auf der Zither. Es war ein Marienandachtsingen. mit Wortgedanken.

Warum erwähne ich das? Ohne meine 2 CI´s hätte ich nicht mitwirken können.

Text und Bilder: Thomas M. Haase, SHG-Leiter Rhein-Neckar


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