24. September 2019
Stress beim Hören? Nicht in Kloster-Atmosphäre!
Ein Bericht zum CI-Workshop im Herz-Jesu-Kloster in Neustadt an der Weinstraße.
Nun waren wir wieder einmal im Herz-Jesu-Kloster in Neustadt an der Weinstraße zu einem CI-Workshop zusammen gekommen. In früheren Zeiten hieß es schlicht „Seminar“ – also tauften wir es um in Workshop-Seminar, wir wollen ja mit der Zeit gehen.
Der Ankunftstag am Freitag begann mit einem fröhlichen Begrüßen ringsum, die Zimmer wurden bezogen (durchwegs Doppelzimmer - es wurde die Frage laut, ob möglicherweise nette Bettwärmer oder ähnliches im Preis inbegriffen waren…
Pater Joseph führte uns anschließend durch das Kloster, das von der Ordensgemeinschaft um Pater Dehon 1920 in Neustadt/Weinstraße in einem kurz zuvor erworbenen stillgelegten Steinbruch gegründet wurde. Das ehemalige Haus des Steinbruchbesitzers wurde zum Seelsorgehaus mit einer Kapelle. Es sollte wesentlich umfangreicher gebaut werden, was jedoch aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich war. Die Herz-Jesu-Priester waren ehemals als Missionare in Kamerun tätig und wurden von dort ausgewiesen.
Bei einer ausführlichen Kennenlern-Runde erhielten wir Einblicke in so manches Hör-Schicksal. Trotz der unterschiedlichen Hörsituationen sind unsere Hoffnungen, Erwartungen und Beeinträchtigungen identisch; da entsteht schnell eine starke Verbundenheit.
Nach dem reichhaltigen Abendessen trafen wir uns in der Klosterschenke und hatten trotz der lautstarken Unterhaltung ringsum einen fröhlichen Abend, der sogar als eine Art „Hörtraining im Störgeräusch“ angesehen werden konnte.
Der Samstag begann mit der Logopädin Frau Petra Pfeiffer aus Frankenthal, die uns in Wort und Bild über logopädische Vorgehensweisen und Hörtraining informierte. So erfuhren wir einige Dinge, über die wir uns bisher kaum Gedanken gemacht hatten.
Nachmittags konnten wir Herrn Bellagnech (CI-Ingenieur der Bosenbergklinik), begrüßen; er gab uns Ratschläge und Tipps im Umgang mit unseren Sprachprozessoren und sonstigem
Zubehör, setzte vor Ort einige Geräte instand und erklärte deren Bedienung. Manch einer staunte sehr, was mit seinen Zusatzgeräten alles machbar war. Einige hatten zwar eine Reha gehabt, erhielten aber keine/kaum technische Einweisung.
Abends kam dann unsere „Mittagswanderung“ an die Reihe, die wir wetterbedingt verschieben mussten - es regnete zwar immer noch, aber wir brauchten einfach etwas frische Luft! Trotz grauer Wolkendecke zeigte sich uns auf dem Rückweg ein Regenbogen. Auch eine riesige Rotte Wildschweine wehrten wir erfolgreich mit unseren Regenschirmen ab - Jägerlatein lässt grüßen….
Am Samstag ließen die Aktivsten unter uns den Abend noch einmal im Weinkeller ausklingen; manch anderer war von den vielen verschiedenen Eindrücken erschöpft und tankte lieber Kraft für den nächsten Tag.
Für Sonntagmorgen hatte sich Frau Sandra Grewenig (Dipl.-Psychologin und Psychotherapeutin der Bosenbergklinik) angesagt mit vielen Anregungen zur Stressbewältigung und Entspannung.
Nach dem letzten Mittagessen in unserer liebgewonnenen Gemeinschaft gab es das große Abschiednehmen mit vielen Versprechungen für ein baldiges Wiedersehen - das hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt!
Text: Elke Dreilich
Fotos und Layout: Viola Brandenfels
Zurück