Bundes-Klinik-Atlas vor dem Aus? Und weitere Meldungen
Die BAG-Selbsthilfe befürchtet, dass das Internetportal für die Krankenhaussuche abgeschaltet wird. Hier sind diese und weitere Meldungen, zum Beispiel zur neuen Schweizer Baunorm und einem neuen CI-Hersteller aus China.
Bundes-Klinik-Atlas vor dem Aus?
Die BAG Selbsthilfe hat mit scharfer Kritik auf Überlegungen von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken zum Bundesklinikatlas reagiert. Das seit Mai 2024 verfügbare Portal biete Patientinnen und Patienten wichtige Informationen zur Leistungsqualität und personellen Ausstattung von Kliniken. Besonders für chronisch kranke und behinderte Menschen sei der Atlas ein unverzichtbares Orientierungshilfsmittel, betont Bundesgeschäftsführer Dr. Martin Danner.
Das Ärzteblatt zitiert Warken auf einer Veranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, DKG. "Es ist schwierig, ein System aufrechtzuerhalten, dass eine Doppelstruktur darstellt mit einem System, dass es schon gibt und sogar noch besser angenommen wird.“ Die Ministerin spielte damit auf das Web-Angebot der DKG an. Die BAG-Selbsthilfe weist den Vorwurf der Doppelstruktur mit Verweis auf die staatliche Verantwortung für unabhängige Informationen zurück. Statt eines Rückzugs aus der Transparenzpflicht fordert die Organisation einen ernsthaften Dialog über die Weiterentwicklung solcher Angebote.
Quelle: eigene Recherche und BAG-Selbsthilfe
Neue Schweizer Baunorm mit Änderungen für Höranlagen
Die Schweizer Norm „Hindernisfreie Bauten“ wird derzeit überarbeite. Mit der Veröffentlichung des Entwurfs (‚Vernehmlassung’) sind Fachpersonen und Organisationen aufgefordert, sich Anfang Oktober zu äußern. Die Neuerungen betreffen unter anderem die Anforderungen an Höranlagen in öffentlichen Räumen: Erstmals werden neben induktiven Höranlagen auch Auracast-Systeme berücksichtigt.
Iim Bereich der Raumakustik wird eine neue Norm erwartet. Sie orientiert sich an der deutschen DIN 18041 und verfolgt mit dem Ansatz „Design for all“ das Ziel, alle Nutzergruppen besser einzubeziehen.
Quelle: Pro Audito
Neue Leitung: Prof. Sarina Müller führt HNO-Klinik Erlangen
Professor Doktor Sarina Müller hat Anfang April die Leitung der HNO-Klinik des Uniklinikums Erlangen übernommen. Die 38-Jährige will das exzellente Leistungsprofil der traditionsreichen Klinik nicht nur fortführen, sondern gezielt ausbauen – unter anderem durch die Etablierung neuer OP-Techniken bei Kopftumoren, digitaler Schnellschnittdiagnostik und personalisierter Tumortherapie, teilt die Klinik mit. Das Hörzentrum Nordbayern mit dem zertifizierten Cochlear-Implant-Centrum CICERO soll überdies für noch mehr schwerhörige und taube Menschen da sein. Sarina Müller sagt: „Wir bieten eine umfassende CI-Versorgung unter einem Dach mit erfahrenen Operateurinnen und Operateuren, Technikerinnen und Technikern, Psychologinnen und Psychologen sowie Phoniaterinnen und Phoniatern. Das garantiert Patientinnen und Patienten optimale Versorgungsbedingungen.“
Prof. Müller ist Fachärztin für HNO. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Rhinologie, Immunologie, Onkologie und Laryngologie. Sie arbeitete zuletzt als geschäftsführende Oberärztin in Erlangen. Müller ist Mutter einer Tochter und auch sportlich aktiv. Sie ist ehemalige Tennis-Weltmeisterin im Ärztesport.
Quelle: Uniklinikum Erlangen
Neue Doppelspitze bei Starkey Deutschland
David Wichert, zuständig für Vertrieb, Marketing und Kundenservice, sowie Finanzmanager Jörn Ruge übernehmen die Geschäftsführung von Starkey Deutschland. Beide sind langjährige Mitglieder des Führungsteams und genießen laut Unternehmen hohes Vertrauen in der Belegschaft. Sie übernehmen die Arbeit von Markus Böcker der auf eigenen Wunsch die Geschäftsführung abgibt.
Ziel der neuen Doppelspitze ist es, die erfolgreiche Entwicklung des Hörsystemherstellers fortzusetzen. Man setze dabei auf Kontinuität, technologischen Anspruch und eine enge Zusammenarbeit mit Partnern im Markt. Das inhabergeführte Unternehmen Starkey mit Hauptsitz in den USA gilt als Vorreiter beim Einsatz von KI und Sensorik in der Hörakustik.
Quelle: Starkey
Nurotron: Konkurrenz aus China?
Auf dem ESPCI, einem der oder wenn nicht sogar der größte europäische Kongress zum Thema CI, überraschte der chinesische Hersteller Nurotron. Das Unternehmen stellte nicht nur die Implantate mit Prozessoren vor, sondern auch die Operationstechniken und Roboter zur Insertion sowie Hirnstammimplantate.
In China hat Nurotron bereits tausende Operationen durchgeführt und will CI bereits in zwei Jahren in den deutschen Markt bringen. Experten halten das für sehr ambitioniert. Bemerkenswert ist, dass bereits im Sommer eine klinische Zulassungsstudie starten soll. Aus Deutschland sind die Kliniken in Hannover und Freiburg beteiligt. Bei der Präsentation von Nurotron auf dem Kongress lobte der Hannoveraner Professor Thomas Lennarz die Technik als „State of The Art“. Nurotron wurde 2006 gegründet.
Quelle: Eigene Recherche
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