Kritik am BGG, Karneval, ePA und weitere Meldungen
Das geplante Behindertengleichstellungsgesetz ist mangelhaft; Auszeichnung für Münchener Krankenhaus; Jecke Öhrcher und der Karneval: Hier sind diese und weitere Meldungen.
BAG Selbsthilfe kritisiert BGG-Entwurf als unzureichend
Die BAG Selbsthilfe hat den aktuellen Referentenentwurf zur Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) scharf kritisiert. Zwar begrüßt der Verband grundsätzlich die Reformbestrebungen, sieht jedoch gravierende Mängel. Besonders problematisch sei, dass private Anbieter weiterhin nicht gesetzlich zu Barrierefreiheit verpflichtet werden sollen. Dadurch werde eine zentrale Chance vertan, Inklusion im Alltag verbindlich zu verankern. Auch die pauschale Einstufung baulicher und dienstleistungsbezogener Anpassungen als unzumutbare Belastung stößt auf scharfe Kritik: Dies untergrabe den Anspruch auf Teilhabe. Zudem sei das auf Feststellung beschränkte Verbandsklagerecht unzureichend – effektive rechtliche Schritte zur Beseitigung von Barrieren seien so nicht möglich. Die BAG Selbsthilfe fordert die Bundesregierung auf, den Entwurf umfassend nachzubessern und Barrierefreiheit als gesetzlichen Standard mit klaren Pflichten und Konsequenzen zu verankern.
Quelle: BAG Selbsthilfe
Jecke Öhrcher zeigen Inklusion mit kölschen Liedern in Gebärdensprache
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Angie Jülich und 'ihr' Chor / Foto: 1. FC Köln / Niels Freidel
Mit dem Fastelovend-Trikot 2025/26 würdigen der 1. FC Köln und Ausrüster hummel das ehrenamtliche Engagement im Karneval – darunter auch das der Jecken Öhrcher. Der Verein setzt sich seit 2014 für die Teilhabe von Menschen mit Hörschädigung im Karneval ein. Herzstück ist ein inklusiver Chor, der kölsche Lieder singt und gebärdet. „Wir möchten hörenden und nicht hörenden Menschen die Freude an kölscher Musik näherbringen“, sagt Chorleiterin Katrin Kral vom Cochlear-Implant-Zentrum Köln.
Im Chor singen hörende Kinder ebenso wie Kinder mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten, Eltern und Freunde – rund 30 Aktive insgesamt. Mit lautsprachunterstützenden Gebärden machen sie die Lieder sichtbar. Bis zu 15 Auftritte im Jahr absolvieren sie, oft mit bekannten Bands wie Bläck Fööss oder Klüngelköpp. Für Sängerin Angela, „Angie“, Jülich (52) ist der Chor eine Herzensangelegenheit: „Ich liebe den Karneval, und mit den Gebärden kann ich meine Freude auf der Bühne zeigen.“ Der 1. FC Köln bedankt sich mit dem neuen Trikot bei den Jecken Öhrchern und allen, die sich für ein inklusives Köln engagieren.
Quelle: 1. FC Köln / Jecke Öhrcher
Auszeichnung für Krankenhaus Martha-Maria München
Durch Helfen und Hören mit fachkundlicher Hilfe und menschlicher Zuwendung ….
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Sonja Ohligmacher, Rudi Eckmüller, Dr. Roland Zeh und Prof. Prof. Dr. Marcus Suckfüll (v.l.) Foto: DCIG
Dafür steht Martha-Maria seit bald 130 Jahren. Bereits seit 2011 unterstützt das Krankenhaus Martha-Maria in München das ehrenamtliche Engagement der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft e.V. (DCIG e.V.) Gemeinsam mit Präsident Dr. Roland Zeh und Rudi Eckmüller (BayCIV e.V.) überreichte Vizepräsidentin Sonja Ohligmacher am 18. August die Urkunde „Förderer der Selbsthilfe seit 2011“ als Dank für die langjährige Zusammenarbeit an Prof. Prof. Dr. Markus Suckfüll. Von der Diagnostik bis zur Rehabilitation steht in der Klinik ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Audiometristen und Therapeuten zur Verfügung. Es werden Implantate aller Hersteller eingesetzt.
Quelle: DCIG
Zehnter „Goldene Concha“-Award
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Signia ist einer der Gewinner der Goldenen Concha, Foto: IAS
Im Rahmen des 69. EUHA-Kongresses wurde zum zehnten Mal der Branchenpreis „Goldene Concha“ vergeben. Die von über 300 Mitgliedsbetrieben des Individual Akustiker Service (IAS) initiierte Auszeichnung würdigt herausragende Produktinnovationen der Hörgeräte-Industrie. Als „Bester Hersteller“ wurde erneut Signia prämiert, das sich zusätzlich die Titel für die „Beste Hörsystem Familie“ (Signia IX) und das „Beste HdO-Hörsystem“ (Signia Motion Charge&Go X) sicherte. Zwei Awards gingen an Sonova für Phonak Naída Lumity (Power-Hörsystem) und Phonak Sky Lumity (Kinder-Hörsystem). Weitere Auszeichnungen erhielten Oticon (Intent, bestes RIC-System), Starkey (Genesis AI, bestes IdO-System) sowie GN Hearing (ReSound Smart 3D, beste App). Der Preis gilt als einzigartiges Voting, das sowohl Anpassererfahrungen als auch Kundenfeedback berücksichtigt.
Quelle: Individual Akustiker Service
Geers führt neue Phonak-Hörsysteme mit KI-Technologie ein
Geers präsentiert in seinen Fachgeschäften die neue Infinio Ultra Hörsystem-Reihe von Phonak. Sie nutzt eine KI-gestützte Klangumgebungserkennung, passt sich automatisch an unterschiedliche Hörsituationen an und soll eine vereinfachte Kopplung mit externen Geräten bieten. Teil des Portfolios ist auch das Virto R Infinio, das erste wiederaufladbare Im-Ohr-Hörsystem von Phonak. Es ist individuell anpassbar, bietet bis zu 30 Stunden Laufzeit und ist besonders alltagstauglich. Ergänzt werden die Systeme durch die patentierte EasyGuard-Technologie – ein neu entwickeltes, mechanisch versiegeltes Schirmchen mit akustisch transparenter Membran, das das Hörgerät besser vor Ohrenschmalz schützt. Es lässt sich leicht reinigen und muss seltener ausgetauscht werden, was laut Hersteller den Wartungsaufwand reduziert und die Zahl der Servicetermine in Fachgeschäften um bis zu 38 Prozent senken kann. Die Produkte werden unter der Marke Phonak der Sonova Gruppe vertrieben.
Quelle: Geers
BVMed warnt vor Doppelregulierung bei KI-Medizinprodukten
Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert in einer aktuellen Stellungnahme an die EU-Kommission, die geplante KI-Gesetzgebung der EU klar mit der bestehenden Medizinprodukte-Verordnung (MDR) abzustimmen. Ziel müsse es sein, Doppelregulierungen zu vermeiden und die Markteinführung innovativer Medizinprodukte nicht zu verzögern. Der Verband begrüßt ausdrücklich den deutschen Gesetzentwurf zur Durchführung der KI-Verordnung, fordert jedoch eine eindeutige gesetzliche Regelung der Zuständigkeiten, auch im Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG). Die unter der MDR bereits etablierten Benannten Stellen seien ausreichend qualifiziert, auch KI-Systeme in Medizinprodukten zu prüfen. Ein zusätzliches Notifizierungsverfahren für KI sei daher nicht notwendig, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.
Quelle: BVMed
Göttinger Forschende entschlüsseln Hörprotein
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Schematische Darstellung von Otoferlin Foto: umg-alexey chizhik
Ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Göttingen hat die Struktur und Funktion des Proteins Otoferlin entschlüsselt. Dieses ist entscheidend für die Signalübertragung im Innenohr. Fehlt es, kann es zur frühkindlichen Taubheit kommen. Die nun in Science Advances veröffentlichten Ergebnisse könnten helfen, bereits bestehende Gentherapien bei OTOF-Mutationen gezielter weiterzuentwickeln. Eine ausführlichere Meldung lesen sie auf unserer Wissenschaftsseite.
Quelle: Universitätsmedizin Göttingen,
Störung der Totenruhe
Mitte Oktober haben die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen Untersuchungen im Universitätsklinikum Dresden und an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden durch. Betroffen ist die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Mehreren Mitarbeitern wird die Störung der Totenruhe vorgeworfen. Nach Medienberichten sollen Leichen Felsenbeine entnommen worden sein. In einer Stellungnahme betont das Universitätsklinikum, dass es die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen sehr ernst nehme und mit den Behörden uneingeschränkt kooperiere. Ziel sei es, die Vorwürfe lückenlos und umfassend aufzuklären. Dafür wurde auch eine interne Untersuchungskommission gebildet
Quelle: Universitätsklinikum Dresden
Musikwahrnehmung neu denken: Oldenburger Forschung geht über das Hören hinaus
Wie kann Musik erfahrbar bleiben, wenn das Gehör eingeschränkt ist? Dieser Frage geht Prof. Dr. Kai Siedenburg in einem neuen Forschungsprojekt an der Universität Oldenburg nach. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung individueller Hörerlebnisse für Menschen mit Hörverlust – etwa durch personalisierte Klangabmischungen für Hörgeräte und Cochlea-Implantate.
Darüber hinaus untersucht Siedenburg mit seinem Team, wie auch die taktile Wahrnehmung – etwa über Vibrationen auf der Haut – gezielt genutzt werden kann, um Musik auf neue Weise erfahrbar zu machen. Ziel ist es, alternative Zugänge zum Musikgenuss zu schaffen, die über das reine Hören hinausgehen.
Das Forschungsprojekt ist Teil einer mit 2,2 Millionen Euro geförderten Niedersachsen-Impuls-Professur, mit der Siedenburg an das Institut für Musik der Universität Oldenburg berufen wurde. Zuvor lehrte er an der TU Graz.
Quelle: Universität Oldenburg
Med-El auf der Expo in Japan
Zu Besuch in Japan: Med-El-Gründerin Dr. Ingeborg Hochmair traf sich mit Prof. Shin-ichi Usami (Universität Shinshu) und Prof. Koichi Omori (Universität Kyoto) auf der Expo in Osaka. „Designing Future Society for Our Lives” lautet das übergeordnete Motto der EXPO 2025, auf der 160 Länder und neun internationale Organisationen Innovationen präsentieren, die sich mit globalen Herausforderungen befassen und die Zukunft gestalten. Als Vertreter Österreichs präsentierte Med-El unter dem Thema „Composing the Future“ im Österreich-Pavillon bis zum 13. Oktober bahnbrechende Fortschritte im Bereich der Hörgesundheit.
Quelle: Med-El
Risikofaktor Lärm hat Einfluss Bluthochdruck, Herzkrankheiten und Schlaganfälle
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Risikofaktor Lärm (Foto: Rinke / KI-generiert)
Eine Übersichtsarbeit belegt den deutlichen Einfluss von Lärm auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Bereits bei Pegeln ab 50 Dezibel steigt das Risiko für Bluthochdruck, Vorhofflimmern, koronare Herzkrankheit und ischämische Herzkrankheit. Auch die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall und eine daraus resultierende Sterblichkeit nimmt zu. Hingegen zeigten sich keine signifikanten Effekte auf Herzinfarkte oder die allgemeine kardiovaskuläre Sterblichkeit. Zudem treten bei lärmbelasteten Personen vermehrt Blutdruckentgleisungen und Auffälligkeiten im EKG auf. Angesichts zunehmender Urbanisierung und Industrialisierung betonen die Autorinnen und Autoren die Bedeutung, Lärm als relevanten Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anzuerkennen. Öffentliche Gesundheitsmaßnahmen und weiterführende Forschung seien dringend erforderlich.
Quelle: BMC Cardiovascular Disorders, Ausgabe 1/2025
Oticon stellt zweite Generation KI-Hörsysteme mit 4D-Sensorik vor
Mit der Einführung der zweiten Generation seiner KI-Hörsysteme setzt Oticon auf eine neue Technologie-Kombination aus 4D-Sensorik und Deep Neural Network 2.0. Das System erkennt die Nutzerintention, analysiert kontinuierlich die Umgebung und passt sich automatisch an wechselnde Hörsituationen an – ohne manuelle Einstellungen. Die Funktion läuft laut Hersteller über den gesamten Tag hinweg, da die Geräte mit einer ganztägigen Akkulaufzeit ausgestattet sind. Die verbesserte MoreSound Intelligence™ 3.0 wurde mit komplexen Hörumgebungen trainiert und soll das Sprachverstehen um bis zu 35 % steigern sowie Störgeräusche um bis zu 12 dB reduzieren – eine Steigerung gegenüber den Vorgängermodellen. Oticon positioniert das neue System als individuell anpassbare Lösung für anspruchsvolle Hörbedürfnisse.
Quelle: Oticon
Aktueller Stand zur Einführung der elektronischen Patientenakte
Seit dem ersten Oktober ist die Einfürhung der ePA verpflichtend für die Leistungserbringer, also Krankenhäuser, Ärzte und Apotheken. Während die gematik, als verantwortlicher Dienstleister den aktuellen Stand als Erfolg bezeichnet, gibt es auch Kritik. Zahlen, Fakten und Meinungen zur elektronischen Patientenakte fassen wir fortlaufend zusammen.
Hörsturzstudie (auch) am Uniklinikum Dresden
Bei akutem Hörverlust – auch plötzlicher sensorineuraler Hörverlust (SSHL) genannt – kommt es zu einem meist einseitigen Hörverlust, oft begleitet von Ohrendruck, Tinnitus oder Schwindel. Die Standardtherapie besteht derzeit in der Gabe von Steroiden. Diese sind zwar weltweit in Leitlinien empfohlen, aber nicht offiziell zur Behandlung des SSHL zugelassen, da ihr Nutzen bislang nicht ausreichend belegt ist.
Die Klinik beteiligt sich nun an einer klinischen Studie zur Wirksamkeit eines neuen Medikaments namens AC102. Dieses wird in der Studie mit der bisherigen Standardbehandlung verglichen. In präklinischen Untersuchungen zeigte AC102 eine mögliche Schutzwirkung auf die Hörsinneszellen sowie deren Verbindung zu den Hörnerven. Zudem wurde der Wirkstoff in ersten Tests gut vertragen.
Interessierte Patientinnen und Patienten können sich an die per Mail Studienabteilung der Klinik wenden.
Quell: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Sozialverbände fordern zügige Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes
Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, und die Vorstandsvorsitzende des SoVD, Michaela Engelmeier, fordern in einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz und die Bundesregierung eine wirksame Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG). Die beiden größten Sozialverbände Deutschlands mahnen an, dass Barrierefreiheit für Millionen von Menschen unverzichtbar sei – insbesondere für mobilitätseingeschränkte, blinde, seh- oder hörbehinderte sowie auf einfache Sprache angewiesene Personen. In einer älter werdenden Gesellschaft betreffe das Thema große Teile der Bevölkerung.
Trotz Aufnahme der Reform in das 100-Tage-Programm sei der Gesetzesentwurf weiterhin blockiert. VdK und SoVD fordern, dass künftig auch private Anbieter zur Barrierefreiheit verpflichtet werden. Mit Blick auf die bevorstehende Klausur der Parteispitzen von Union und SPD rufen sie zu einer zügigen Einigung auf. Zugleich bieten die Verbände ihre fachliche Unterstützung im Reformprozess an.
Quelle: Offener Brief von VdK und SoVD
Reharcare 2025 startet Umfrage zu Selbstbestimmung mit Hilfsmitteln
Unter dem Motto „Wie selbstbestimmt ist das Leben mit Hilfsmitteln wirklich?“ ruft die internationale Fachmesse Rehacare zur Teilnahme an einer Community-Umfrage auf. Befragt werden Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder altersbedingten Einschränkungen sowie ihre Angehörigen. Ziel ist es, reale Erfahrungen mit Prothesen, Rollstühlen, Hörgeräten und anderen assistiven Technologien sichtbar zu machen. Die Ergebnisse der anonymen Online-Befragung fließen in eine repräsentative Studie ein, die zur Rehacare2026 erscheinen soll. Sie soll politische und gesellschaftliche Veränderungen anstoßen. Bereits 2024 hatte die Messe mit einem Offenen Brief Denkanstöße gegeben. Nun sollen konkrete Hürden und gelungene Beispiele identifiziert werden.
Quelle: Rehacare
Bimodale Hörversorgung: Cochlear und GN führen Bluetooth LE Audio und Auracast ein
Foto: Smart Hearing Alliance
Die Smart Hearing Alliance – ein Zusammenschluss von Cochlear und GN Hearing – ermöglicht nach eigenen Angaben erstmals die Nutzung von Bluetooth LE Audio und Auracast bei bimodalen Hörlösungen. Nutzerinnen und Nutzer, die auf einem Ohr ein Knochenleitungshörsystem wie den neuen Soundprozessor Cochlear Baha 7 tragen und auf dem anderen Ohr ein ReSound Nexia Hörgerät nutzen, sollen von einem vernetzten Audiosystem profitieren. ReSound Nexia ist als Receiver-in-the-Ear-Gerät (RIE, externer Hörer im Gehörgang) und als Hinter-dem-Ohr-Gerät (HdO) erhältlich. Beide Systeme könnten Audiosignale von Zubehör wie TV-Streamer+ und Multi-Mic+ empfangen.
Auch für Nutzerinnen und Nutzer von Cochlea-Implantaten sei eine bimodale Steuerung möglich: Wer ein ReSound Nexia Hörgerät mit einem Soundprozessor der Serien Cochlear Nucleus 8, 7 oder Kanso 2 kombiniere, könne beide Systeme über die Cochlear Nucleus Smart App bedienen und Audio direkt auf beide Ohren streamen.
Quelle: Cochlear und GN
Wie klappt es eigentlich mit der Schule - Umfrage
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat eine bundesweite Online-Befragung mit dem Titel „Mein Kind in der Schule: Unterstützung und Barrieren im Schulalltag von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf“ gestartet. Eingeladen sind Eltern von Kindern mit Behinderungen oder Förderbedarf, unabhängig von der besuchten Schulform. Ziel ist es, Erfahrungen, Unterstützungsangebote und Hürden im Schulalltag zu erfassen, um daraus Empfehlungen zur Weiterentwicklung inklusiver Bildung abzuleiten. Der Fragebogen steht vom 31. Juli bis 11. September 2025 zur Verfügung, ist anonym, freiwillig, in mehrere Sprachen übersetzt und auch in Einfacher Sprache sowie mit Videos in Deutscher Gebärdensprache abrufbar. Die Bearbeitung dauert etwa 20–30 Minuten.
Quelle: Deutsches Institut für Menschenrechte
Fempower der BAG Selbsthilfe
Mit dem Projekt "Fempower" eröffnet die BAG Selbsthilfe neue Wege für die digitale Teilhabe von Frauen mit Behinderungen – ausdrücklich auch für Transfrauen und nicht-binäre Menschen. Die kostenfreien, barrierefrei gestalteten Weiterbildungen setzen unterschiedliche Schwerpunkte: "digital-fit" vermittelt in zwölf Wochen Grundlagen wie den sicheren Umgang mit Computer, Outlook, Office 365 sowie Themen zu Künstlicher Intelligenz, Clouds und digitaler Barrierefreiheit. "digital-scout" richtet sich an Frauen, die ihr Wissen weitergeben möchten – sie lernen, eigene Computertrainings für andere Frauen mit Behinderungen zu konzipieren und durchzuführen. Neben praxisnahem Lernen zielt das Projekt darauf, Unternehmen und Verwaltungen für den Abbau digitaler Barrieren zu sensibilisieren, berufliche Chancen zu verbessern und ein solidarisches Netzwerk aufzubauen. Start für „digital-fit“ ist am 8. September 2025.
Quelle: BAG-Selbsthilfe
Hörakustik-Branche: 511 neue Gesellen feiern Abschluss in Lübeck
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Foto: Foto: biha / O. Malzahn
In Lübeck fand am 26. Juli 2025 die bundesweit größte Gesellenfreisprechung der Hörakustik statt: 511 junge Fachkräfte erhielten in der Musik- und Kongresshalle ihre Gesellenbriefe. Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), entließ die Absolventinnen und Absolventen feierlich aus ihrem Ausbildungsverhältnis und würdigte ihren Beitrag für ein "modernes, sinnstiftendes Handwerk". Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther gratulierte per Videobotschaft und unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung des Berufs. Auch die SPD-Landespolitikerin Sophia Schiebe sowie Kammerpräsident Hans-Jörg Friese betonten die Rolle der Hörakustiker in einer zunehmend technisierten und alternden Gesellschaft. Für Studiendirektor Jens Rießen steht fest: Hörakustiker arbeiten nicht nur technisch – sie verändern Lebensrealitäten.
Quelle: Bundesinnung der Hörakustiker (biha),
Bundes-Klinik-Atlas vor dem Aus?
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Die BAG Selbsthilfe hat mit scharfer Kritik auf Überlegungen von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken zum Bundesklinikatlas reagiert. Das seit Mai 2024 verfügbare Portal biete Patientinnen und Patienten wichtige Informationen zur Leistungsqualität und personellen Ausstattung von Kliniken. Besonders für chronisch kranke und behinderte Menschen sei der Atlas ein unverzichtbares Orientierungshilfsmittel, betont Bundesgeschäftsführer Dr. Martin Danner.
Das Ärzteblatt zitiert Warken auf einer Veranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, DKG. "Es ist schwierig, ein System aufrechtzuerhalten, dass eine Doppelstruktur darstellt mit einem System, dass es schon gibt und sogar noch besser angenommen wird.“ Die Ministerin spielte damit auf das Web-Angebot der DKG an. Die BAG-Selbsthilfe weist den Vorwurf der Doppelstruktur mit Verweis auf die staatliche Verantwortung für unabhängige Informationen zurück. Statt eines Rückzugs aus der Transparenzpflicht fordert die Organisation einen ernsthaften Dialog über die Weiterentwicklung solcher Angebote.
Quelle: eigene Recherche und BAG-Selbsthilfe
Neue Schweizer Baunorm mit Änderungen für Höranlagen
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Die Schweizer Norm „Hindernisfreie Bauten“ wird derzeit überarbeite. Mit der Veröffentlichung des Entwurfs (‚Vernehmlassung’) sind Fachpersonen und Organisationen aufgefordert, sich Anfang Oktober zu äußern. Die Neuerungen betreffen unter anderem die Anforderungen an Höranlagen in öffentlichen Räumen: Erstmals werden neben induktiven Höranlagen auch Auracast-Systeme berücksichtigt.
Iim Bereich der Raumakustik wird eine neue Norm erwartet. Sie orientiert sich an der deutschen DIN 18041 und verfolgt mit dem Ansatz „Design for all“ das Ziel, alle Nutzergruppen besser einzubeziehen.
Quelle: Pro Audito
Neue Leitung: Prof. Sarina Müller führt HNO-Klinik Erlangen
Professor Doktor Sarina Müller hat Anfang April die Leitung der HNO-Klinik des Uniklinikums Erlangen übernommen. Die 38-Jährige will das exzellente Leistungsprofil der traditionsreichen Klinik nicht nur fortführen, sondern gezielt ausbauen – unter anderem durch die Etablierung neuer OP-Techniken bei Kopftumoren, digitaler Schnellschnittdiagnostik und personalisierter Tumortherapie, teilt die Klinik mit. Das Hörzentrum Nordbayern mit dem zertifizierten Cochlear-Implant-Centrum CICERO soll überdies für noch mehr schwerhörige und taube Menschen da sein. Sarina Müller sagt: „Wir bieten eine umfassende CI-Versorgung unter einem Dach mit erfahrenen Operateurinnen und Operateuren, Technikerinnen und Technikern, Psychologinnen und Psychologen sowie Phoniaterinnen und Phoniatern. Das garantiert Patientinnen und Patienten optimale Versorgungsbedingungen.“
Prof. Müller ist Fachärztin für HNO. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Rhinologie, Immunologie, Onkologie und Laryngologie. Sie arbeitete zuletzt als geschäftsführende Oberärztin in Erlangen. Müller ist Mutter einer Tochter und auch sportlich aktiv. Sie ist ehemalige Tennis-Weltmeisterin im Ärztesport.
Quelle: Uniklinikum Erlangen
Neue Doppelspitze bei Starkey Deutschland
David Wichert, zuständig für Vertrieb, Marketing und Kundenservice, sowie Finanzmanager Jörn Ruge übernehmen die Geschäftsführung von Starkey Deutschland. Beide sind langjährige Mitglieder des Führungsteams und genießen laut Unternehmen hohes Vertrauen in der Belegschaft. Sie übernehmen die Arbeit von Markus Böcker der auf eigenen Wunsch die Geschäftsführung abgibt.
Ziel der neuen Doppelspitze ist es, die erfolgreiche Entwicklung des Hörsystemherstellers fortzusetzen. Man setze dabei auf Kontinuität, technologischen Anspruch und eine enge Zusammenarbeit mit Partnern im Markt. Das inhabergeführte Unternehmen Starkey mit Hauptsitz in den USA gilt als Vorreiter beim Einsatz von KI und Sensorik in der Hörakustik.
Quelle: Starkey
Nurotron: Konkurrenz aus China?
Auf dem ESPCI, einem der oder wenn nicht sogar der größte europäische Kongress zum Thema CI, überraschte der chinesische Hersteller Nurotron. Das Unternehmen stellte nicht nur die Implantate mit Prozessoren vor, sondern auch die Operationstechniken und Roboter zur Insertion sowie Hirnstammimplantate.
In China hat Nurotron bereits tausende Operationen durchgeführt und will CI bereits in zwei Jahren in den deutschen Markt bringen. Experten halten das für sehr ambitioniert. Bemerkenswert ist, dass bereits im Sommer eine klinische Zulassungsstudie starten soll. Aus Deutschland sind die Kliniken in Hannover und Freiburg beteiligt. Bei der Präsentation von Nurotron auf dem Kongress lobte der Hannoveraner Professor Thomas Lennarz die Technik als „State of The Art“. Nurotron wurde 2006 gegründet.
Quelle: Eigene Recherche
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